Verein

Gründung der „Sängerlust“

Bereits 1875 und um 1900 waren in Brandau Gesangsgruppen entstanden, die aber nicht lange Bestand hatten. 1905 gründeten 27 Männer die „Sängerlust“ als reinen Männerchor. Jedes Mitglied musste auch aktiver Sänger sein. Erst viele Jahre später wurden auch passive Mitglieder aufgenommen.

Weltkriege überlebt

Bei Beginn des ersten Weltkrieges wurde der Singstundenbetrieb eingestellt und 1920 wieder aufgenommen. 1925 wurde das 20jährige Stiftungsfest gefeiert. Durch den zweiten Weltkrieg wurde die Vereinstätigkeit 1940 eingestellt und erst 1948 wieder aufgenommen.

50. Geburtstag des Vereins

Zu Beginn des Jahres 1951 hatte der Chor 41 Sänger. Ab diesem Jahr wurde dann auch wieder Theater gespielt. In den folgenden Jahren ging es weiter aufwärts, es wurden auch wieder Ausflüge gemacht, die Menschen hatten Nachholbedarf. Und so kam das Jubiläumsfest 1955 zum 50. Geburtstag des Vereins gerade recht.

Viele Chorleiterwechsel

Nach einigen Chorleiterwechseln in den Anfangsjahren beendete der Lehrer Georg Weber seine 30jährige Chorleitertätigkeit. Durch die Werbung von Dirigent Lehrer Philipp Keil und dem damaligen Brandauer Hausarzt Dr. Barth kamen etliche junge Männer zum Chor, der in der Folge mit über 50 Sängern auftreten konnte, bis nach einiger Zeit bei manchem die Lust am Singen wieder verschwand.

Der Beginn der „Weber“-Ära

Ab 1963 konnte der Lehrer August Weber aus Neutsch als Chorleiter verpflichtet werden. Mit ihm begann eine lange, erfolgreiche Zeit der Zusammenarbeit, die 27 Jahre gedauert hat. Auf Initiative von Chorleiter August Weber und dem 1. Vors. Landwirt Georg Weber wurden im Nov. 1968 Frauen zur Singstunde eingeladen, um an Weihnachten im Gottesdienst gemischt zu singen. Dies war ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Vereins. Aus dem „einmal mitsingen“ wurde eine Dauereinrichtung, der Frauenchor war gegründet.

Die Weber-Chöre

Im April 1973 veranstaltete die Chorgruppe Weber mit den Chören aus Brandau, Frankenhausen und Neutsch ein gemeinsames Konzert im Bürgerhaus Brandau. Zu dieser Chorgruppe kamen dann später noch die von Weber geleiteten Chöre aus Nieder-Beerbach und Rohrbach dazu. Dies war der Beginn von mehreren großen Konzerten der Chorgruppe Weber in den folgenden 15 Jahren, mit teilweise über 100 Sängerinnen und Sängern.

„Närrische Singstunde“ - das Highlight des Jahres

Auf Initiative von Chorleiter Weber wurde 1974 zum ersten Mal eine öffentliche Fastnachtsveranstaltung angeboten, die „Närrische Singstunde“, präsentiert von Mitgliedern unseres Vereins. Bis zum Jahre 2005 war sie nicht mehr aus dem Jahresprogramm wegzudenken. Hier zeigten die Sängerinnen und Sänger nicht nur ihr gesangliches Können, sondern boten mit Büttenreden und Tanzeinlagen ein buntes Programm für Jung und Alt.

Der plötzliche Tod von August Weber

Am 30. Mai 1990 erhielten wir eine traurige Nachricht, unser langjähriger Chorleiter August Weber war ganz plötzlich im Alter von 63 Jahren verstorben. Mit ihm hatten wir in 27 Jahren viele schöne Lieder gelernt, schöne Stunden erlebt und mit der Chorgruppe Weber tolle Konzerte gegeben. Von diesem Schock hat sich der Chor nur langsam erholt. Mit Vizechorleiter Heinz Roth wurde die Zeit ohne Chorleiter überbrückt.

Die Nachfolger nach August Weber

Von September 1990 bis Oktober 1993 war Richard Schmitt aus Rimbach musikalischer Leiter. Von März 1994 bis September 1998 war Klaus Vetter aus Fränkisch-Crumbach Chorleiter bei der „Sängerlust“. Auch mit ihm gab es Konzerte, zum Teil mit seinen Chören aus Hassenroth und Lichtenberg/ Niedernhausen.

Größte Werbeaktion der Vereinsgeschichte

Im März 1995 startete der Verein die aufwendigste Werbeaktion der Vereinsgeschichte, die im September 1996 endete. In diesem Zeitraum entschieden sich 22 passive Mitglieder, 3 Sängerinnen und 1 Sänger für unseren Verein.

Das „Männerquintett“ entsteht

Von 1990 bis 1997 bereicherte ein Männerquintett unter Leitung von Heinz Allmann die musikalische Arbeit im Verein. Ab April 1998 wurde das Männerchorsingen nach 93 Jahren wegen schwacher Besetzung eingestellt. Seit 29.06.1998 ist die „Sängerlust“ im Vereinsregister (e.V.) eingetragen.

Eine Ära geht zu Ende – die Gaststätte Balß

In den ersten 50 Jahren hat der Männerchor seine Chorproben in verschiedenen Lokalen abgehalten. Aus Altersgründen musste das Ehepaar Gretel und Georg Bickelhaupt 1987 seine Gastwirtschaft aufgeben, in der lange die Proben waren. Unser neues Vereinslokal war dann die Gaststätte Balß. Nach über 13 Jahren ging 2001 auch diese schöne Zeit zu Ende, da der Saal des Gasthauses für private Zwecke benötigt wurde. Nach einigen Beratungen war die Gemeinde Modautal bereit, uns den Sitzungssaal in der Hofreite zur Verfügung zu stellen.

Beate Leisner als erste Dirigentin

Im November1998 gab es für den Chor eine beachtliche Veränderung, mit der 29 Jahre jungen Beate Leisner aus Darmstadt wurde die Chorleitung zum ersten Mal „weiblich“. Ende 1999 wurde ein Jugendchor ins Leben gerufen, der mit über 20 Jugendlichen begann, aber im Laufe der Jahre immer kleiner wurde und Mitte 2012 nur noch aus 3 Mädchen bestand, die Auflösung war die Folge.

Ein Projektchor wird ins Leben gerufen

Auf Initiative von Beate Leisner wurde 2002 ein Projektchor gegründet, der am Anfang aus Sängerinnen des Jugendchores bestand, später dann aus Mitgliedern des Gemischten Chores und Sängerinnen, die keine Vereinsmitglieder waren. Dieser Projektchor probte einmal im Monat und musste Anfang 2015 aus Zeitgründen der Chorleiterin aufgelöst werden.

100 Jahre „Sängerlust“

2005 musste das 100jährige Vereinsjubiläum vorbereitet werden, das mit mehreren, über das ganze Jahr verteilten Veranstaltungen gefeiert werden sollte. Die Veranstaltungsreihe begann mit der „Närrischen Singstunde“ (es sollte auch die letzte sein), es folgten der Festgottesdienst, ein musikalischer Frühschoppen mit Blaskapelle, Konzert des Jugend- und Projektchores, zwei Freundschaftssingen mit befreundeten Vereinen, zum Abschluss des Jahres gab es ein großes Chorkonzert des gemischten Chores mit einem Streichquartett der TU Darmstadt. Im gleichen Jahr erhielten wir die „Zelterplakette“ für 100 Jahre Dienst am Chorgesang.

„Brenner Owend“ als Fastnachts-Ersatz

Zur Weihnachtszeit veranstaltet der Chor seit 2006 am 3. Advent ein Adventskonzert in der Neunkircher Kirche. Bis 2019 sang der Chor auch beim Gottesdienst in der Christmette an Heilig Abend, dies wird in Zukunft aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich sein.

Als kleiner Ersatz für die „Närrische Singstunde“ wurde ab 2008 dreimal der sogenannte „Brenner Owend“ veranstaltet, ein Abend mit Gesang, Gedichten und Sketchen.    

Der Abschied von Beate Leisner

Mitte des Jahres 2015 teilte uns Chorleiterin Beate Leisner mit, dass sie ihr Engagement bei der "Sängerlust" Brandau nach 17 Jahren beenden will. Mit ihr haben wir viele schöne Konzerte dargeboten. Beim Adventskonzert am 3. Advent 2015, ihrem letzten Auftritt mit uns, hat sie sich von unserem Publikum verabschiedet.

Angelika Lemser wird neue Dirigentin

Nach 4 Probesingstunden mit zwei Chorleiterinnen und zwei Chorleitern im November und Dezember 2015, fiel die Wahl auf die junge Chorleiterin Angelika Lemser aus Darmstadt. Im Februar 2016 war dann die erste Chorprobe unter neuer Leitung.

50 Jahre „Gemischter Chor“

Seit 2016 veranstalten wir einen musikalischen Kaffeenachmittag mit Ehrungen. Schon im Oktober 2017 konnten wir ein tolles Chorkonzert veranstalten, mit dem Vater von der Chorleiterin am Klavier. Im April 2018 wurde das Jubiläum „50 Jahre Gemischter Chor“ im Bürgerhaus Brandau gefeiert.

Singen in Zeiten der Pandemie

Und dann wurde auch bei uns die Chorarbeit von der Corona-Pandemie stark eingeschränkt bzw. auch zum Erliegen gebracht. Alle Räumlichkeiten der Gemeinde waren gesperrt und damit auch unser Chorprobenraum in der Hofreite. Im Mai 2020 haben wir versucht, auf dem Parkplatz am Bürgerhaus eine Probe abzuhalten. Später dann im Bürgerhaus mit ganz strengen Abstandsregeln. Von Juni bis Oktober 2020 konnten wir proben, immer nur mit zwei Stimmen im Wechsel. Da die Infektionswelle immer schlimmer wurde, waren die Chorproben monatelang ausgesetzt. Erst 2022 wurde der Saal in der Hofreite wieder für Chorproben freigegeben.